Leistenbruch / Wasserbruch

Brüche (lat. Hernien) kommen bei Kindern häufig vor. Dabei handelt es sich um eine Verlagerung von Eingeweideanteilen (Darm) durch eine angeborene Öffnung aus der Bauchhöhle in eine Ausstülpung vom Bauchfell. Während bei Bauchwandbrüchen und Nabelhernien, die meist keine Beschwerden verursachen, mit einer Operation abgewartet kann, sollten Leistenbrüche relativ rasch innerhalb von wenigen Wochen operativ korrigiert werden, um einer Einklemmung zuvorzukommen. Jungen und Frühgeborene haben am häufigsten einen angeborenen Leistenbruch. Dieser fällt mit einer Schwellung in der Leiste und manchmal auch des Hodensäckens auf. In der Regel ist diese Schwellung schmerzfrei. In Einzelfällen kann der Darm im Leistenkanal eingeklemmt sein. Dann ist eine sofortige Operation in der Klinik notwendig. Mit Hilfe von Ultraschall wird untersucht, ob es sich um Darm handelt, der in den Leistenkanal gerutscht ist oder ob es einen Wasseransammlung ist (Wasserbruch=Hydrocele). Alle Kinder mit einer Leistenhernie müssen operiert werden, da sich der Bruch nicht von selbst verschließt. Kinder mit einem Wasserbruch werden aber erst nach dem 2. Geburtstag operiert, da sich ein Wasserbruch von selbst zurückbilden kann. Die Operation einer kindlichen Leistenhernie hat eine fast 100%ige Erfolgsaussicht. Nur in Einzelfällen muss eine zweite Operation durchgeführt werden, z.B. wenn im Verlauf ein Hodenhochstand entsteht oder sich erneut eine Hernie zeigt.

Wie viele Operationen im Kindesalter erfolgt auch die Korrektur einer Leistenhernie in Vollnarkose. Bei diesem Standard-Eingriff wird die offene Bruchpforte (der innere Leistenring) verschlossen und ein Teil des Bruchsackes (eine Aussackung des Bauchfelles) abgetragen.  Bei oder nach jeder Operation können Komplikationen auftreten. Diese sind allerdings bei gesunden Kindern sehr selten. In der Sprechstunde erfolgt die schriftliche Aufklärung über die Risiken und mögliche Komplikationen.

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