Vorhautenge (Phimose)
Eine Phimose ist eine eingeengte Vorhaut, die sich nicht über die Eichel zurückstreifen lässt. Dies ist bei Säuglingen und Kleinkindern normal und bedarf meist keiner Therapie. Die Vorhautenge ist bei kleinen Jungs zunächst oft elastisch und weitet sich in der Regel bis zur Pubertät spontan. Bei Beschwerden wie Schmerzen beim Wasserlassen und Entzündungen sollte zunächst über 6 Woche eine lokale Cortison-Salbentherapie durchgeführt werden. Die operative Behandlung (Beschneidung) ist nur bei starker Vernarbung nach Entzündungen, bei Schmerzen beim Wasserlassen und wenn die Salbentherapie keinen Erfolg gezeigt hat, notwendig. Eine eindeutige Indikation für die vollständige Vorhautentfernung ist der so genannte Lichen sclerosus, der sich in Form einer derben, weißlichen und narbigen Vorhautenge manifestiert. Andere Erkrankungen der Vorhaut wie ein kurzes Vorhautbändchen oder eine Fehlbildung der Harnröhre (sog. „Hypospadie“) sind weniger häufig und bedürfen einer individuellen Vorgehensweise. Verklebungen der Vorhaut mit der Eichel können unter lokaler Therapie gelöst werden.
Die Erfolgsaussichten der Operation sind sehr gut. Meist ist die Wundheilung nach 1-2 Wochen abgeschlossen, solange sollten keine sportlichen Aktivitäten durchgeführt und kein Schwimmbad besucht werden. Die Operation führen wir ambulant und in Narkose durch. Zusätzlich erfolgt eine spezielle Penisblockade für die schmerzfreie postoperative Phase. Über die notwendige Nachbehandlung wird ausführlich gesprochen, für 2 Wochen sollten die Jungs keinen Sport machen und nicht ins Schwimmbad gehen. Im Verlauf muss auf die Harnröhrenöffnung geachtete werden, wenn diese zu eng wird, muss evtl. eine Bougierung (Weitung) erfolgen.
Eine Beschneidung aus nicht medizinischen Gründen bieten wir ebenfalls an – die Kosten für die Narkose und die Operation müssen dann von den Eltern übernommen werden. Die Jungen müssen gesund und älter als 2 Jahre sein, eine Beschneidung ohne Narkose oder bei kleinen Kindern wird bei uns nicht angeboten.